Schriftstellerin | Sprecherin | Erzählerin

Ich bin Riike, auch bekannt als Ulrike Tabor – professionelle und
 multidisziplinäre Künstlerin,   Sprecherin und  Projektgründerin.

Hier findest du meine Schriften und Vertonungen.
Ich öffne meine Räume auch den Traumata des Lebens, in deren Stille eine tiefe Weisheit ruht.

Alles, was hier gestaltet ist, ist ein Ausdruck meiner Geschichte.

„Nichts ist vollkommener als die Erde auf der wir wandeln
und der Himmel von dem aus unser Geist erhoben wird.“

— Ulrike Tabor (Riike)


Riike`s Blog – Knutsch die Erde

Kategorie: Storytelling

​Der Straftatbestand Ökozid im Jahr 2050
Auftritt am 13. Juni 2022, Storytelling Arena in ACC Galerie Weimar

Es erklingt das Jahr 2050. Nie hätte ich gedacht, dass ich noch in diesem wunderschönen Leben bin, auf dieser Erde wandeln, die Luft atmen, mein feuriges Herz spüren kann. Ich hätte nie gedacht, dass der Fluss an meinem Haus mit dem großen Meer verbunden bleibt, von dem ich ein Tropfen bin.

Unser fehlendes Bewusstsein für Umweltschutz und deren Verteidigung hatte in den letzten Jahrzehnten das Ungleichgewicht der Erde verstärkt und Dürre, Hunger sowie Fluchtbewegungen verursacht. Die Erde hat sich massiv gewandelt. Naturkatastrophen hatten sich verschärft. Der Ökozid, die massive Schädigung und Zerstörung von Ökosystemen wurde immer gewaltiger und bedeutete für viele Natur deren Vernichtung. 

Weiterlesen…

Kategorie: Lyrik | Se*ualisierte Gewalt

Triggerwarnung: Diese Zeilen thematisieren die kollektive sexualisierte Gewalterfahung der Frauen sowie ihre innewohnende weibliche und männliche Urkraft.

Überlebende

Ich bin ein Stern im Universum.
Ich bin ein Tropfen im Wasser.
Ich bin ein Klang der Erde.

Ich bin eine von vielen,
die in den Zyklen der Natur des Mondes und der Sonne sind.

Die Urkraft einatmend,
ausatmend dieselbe Kraft.

In der Ebbe erholend,
in der Flut erhebend.
Die Elemente vereinend,

im Schutz der Mutter Erde gebärend,
den Samen des Vaters Himmels haltend.

Bin ich im Ungleichgewicht gewachsen,
in Urwissen getaucht.
Meine Perlenfrucht geraubt.

​Ich bin eine von vielen,
Überlebenden,

getragen durch Kräfte des Unrechts,
zerrissen worden,
gehalten in der Harmonie.

— Ulrike Tabor (Riike)
Entstanden im Juni 2022

Kategorie: Umwelt

Eine Erde voller Liebe
Rede zu meiner Kunstaktion: „Kinder müssen beschützt werden“

Es gibt Völker, die an das Leben der zukünftigen 7 Generationen denken
und das Land für sie dahin lebenswert gestalten.
In meiner Zeit ist es schon ideell, dass ich an ein Enkelkind denken kann.
In dieser Zeit ist es ideell zu denken, dass Kinder einmal Kinder haben werden.

Es ist eine beängstigende Zeit, in der wir leben.
Es ist beängstigend, dass man das Bewegtsein von jungen Menschen,
die bewegte Angst zukünftig zu sterben, ausdiskutiert.
Es ist beängstigend, dass man für die Bewahrung des Kreislaufsystems der Natur der Erde
und damit der Bewahrung der Lebenswelt Mensch und aller Lebewesen kämpfen muss.
Es ist beängstigend, dass dies in einem aufgeklärten Zeitalter geschieht.
Es ist beängstigend, dass man das Bewegte einer Generation lobt und bestraft,
statt ihr Leben beschützt.

Im Namen der Erde und ihrer Kinder spreche ich: Ich habe Angst.

Es ist Zeit, Lebensatem zu garantieren.
Es ist Zeit, die Positionen umzudrehen.
Es ist Zeit, junge Menschen von der Angst zu entlasten, zu sterben.
Es ist Zeit, als Menschheit Verantwortung für die Erde und das Leben zu tragen.
Die Dinge, die ins Chaos laufen, in die natürliche Ordnung zu bringen,
in ein Kreislaufsystem, in dem alles Leben miteinander verbunden bleibt.
Es ist Zeit, in Liebe zu handeln.

Ob man wirklich richtig steht, sieht man, wenn das Licht angeht.
Die Erde verliert Vielfalt und Schönheit.
Die Erde wird dunkler.

Der Mensch verliert seine Vielfalt und Schönheit.
Der Mensch verliert die Verbindung zur eigenen Natur, zur Natur der Erde
und damit die Verbindung zu seinem Herzen,zur Liebe.

​Es ist erschreckend, dass junge Menschen Wörter wie Angst und Panik in den Mund nehmen
und dass diese Empfindungen im Meinungskrieg überhört werden. Es ist beängstigend, dass diese Aussagen von Empfindungen Menschen kaum noch berühren.

Es ist Zeit, dem Mitgefühl und dem Herzensraum eine Position in der Welt zu geben.
Mit dem Kopf zu denken und zu argumentieren, ist gut.
Das Herz zu fühlen und sprechen zu lassen, ist gut.
Auch hier, zwischen Kopf und Herz, hat sich eine Trennung in der Gesellschaft vollzogen.

Ich habe Angst. Im Namen der Erde und aller ihrer Kinder spreche ich: Ich lade ein, mir Hoffnung zu schenken.

Hoffnung dafür, eine Vision, dass ich ein Kind und ein Enkelkind
mit dem Atem des Lebens beschenken kann.
Eine Vision von Leben, deren Umsetzung ins Manifeste auf dieser Erde geschieht,
sodass mein Kind ein Kind haben wird,
was wiederum ein Kind haben wird oder zwei oder drei,
welche wiederum Kinder haben werden,
die wiederum Kinder und Enkelkinder und Urenkel und Ururenkel haben werden.
In einer lebenswerten Welt.
Eine bunte Welt, die sie trägt und nährt.

Eine Welt, in der Liebe kein Fremdwort ist.
Eine Welt, in der man Vielfalt und Schönheit bewahrt.
Eine Welt, in der das Umsorgen der Erde keine Strafe ist.
Eine Welt, in der aus Bitten um Schutzräume kein Krieg entsteht.
Eine Welt, in der man Kinder vor Tod beschützt.
Eine Welt, in der Hoffnung lebt.
Eine Welt, die man liebt.

Eine Erde, die man beschützt.
Eine Erde, die man bestaunt.
Eine Erde, die man küsst.
Eine Erde des Herzens.
Eine Erde voller Liebe.

— Ulrike Tabor (Riike)
Entstanden im Herbst 2019


Kategorie: Lyrik

Die Luft schenkt mir Atem

Ich bin zur falschen Zeit,
am falschen Ort geboren –
ich bin in den Krieg hineingeboren.

Während andere Kinder den Frieden erleben,
geht es bei mir schlichtweg ums Überleben –
den Erfolg, meinen Hunger zu stillen, anzustreben.

Weiterlesen…

Kategorie: Poetry-Slam-Texte | Se*ualisierte Gewalt

Triggerwarnung: Dieser Beitrag behandelt einen Poetry-Slam-Text zum Trauma der sexualisierten Gewalt, der Zerrissenheit und der Heilung durch das Mitgefühl anderer Menschen.

Das Lachen ist ein Pfennig – zum Trauma der sexualisierten Gewalt
Auftritt am 10. November 2018, Open Stage in Franz Mehlhose Erfurt

Es wird gesagt und darüber gesprochen. In vielen Artikeln kann man es lesen. Leg deine Vergangenheit ab. Lebe heiter, lebe froh. Jetzt lebe so. Leb dein Leben. Lass dich von deinen Träumen nicht berauben und beschütz deinen Mut, daran zu glauben, deinen Weg zu gehen, diesen frei zu fegen von allem Mist, der auf diesem Weg noch zugegen ist.

Vergangenheit ist Zukunft, ist Gegenwart und Jetzt. Sie ist in einem Leben und zugegen.

Was ist, wenn du deine Freude an dein Leben einem anderen Menschen solltest übergeben? Wenn man dich mit einem Fingerschnipp entfernt von deinem Wert und allen Lebenstipps, von all deinen Träumen dich beraubt und du nun fern auf dein Leben schaust?

Wenn deine Freude als Glasscherbenspiel klingt und der Vogelchor von nun an als erstarrter Ton vom Baum für dich singt, dann ist dein Lachen ein Pfennig geworden. Es liegt verschlossen und verhüllt, verborgen, geborgen und geschützt in deiner Hand.

Weiterlesen…

Kategorie: Lyrik

Was schlimm ist (nach Gottfried Benn)
Veröffentlicht im Rahmen eines Lyrikworkshops bei Nancy Hünger im hEFt Erfurt 2014

Schlimm ist der Staat, der mit Prämien und Punkten das Leben entlohnt.

Schlimm ist das Sammeln von Flaschen, das den Menschen Sinn erfüllt, an Aufgaben gedeihen und zu wachsen.

Schlimm ist die Politik, die Verantwortung abgibt, sich brav in der Wiege wiegt, die Masse verlacht, dumm sie fügt, zu einem Puzzle, das sich selbst belügt, indem ein letztes Teilchen fehlt – Mensch zu bleiben.

Schlimm sind Vergleiche mit anderen Zeiten.

Schlimm ist der Intellekt, der keinen Sinn erweckt.
Schlimm sind Erwachsene – ihr Indirekt, da sich darin ihr Kinderspiel versteckt.

Schlimm ist die Starre, die Karre voll Fakten in großen Lettern.
Schlimm ist, dass sie uns bekleckern.

Schlimm ist die Abwehr, der Unterhaltung Verzehr.
Schlimm ist die Sprache, in der wir sprechen, Abkürzungen, die das Denken herunterbrechen.

Weiterlesen…

Kategorie: Lyrik

Ohne Titel

Wir fahren durch die Straßen
Du und Ich
Im Herbst
Der Regen
Über dem Asphalt
Wir fahren durch die Straßen
Du und Ich
Die Ampel grün
Das Radio schweigt


— Ulrike Tabor (Riike)
Entstanden im Sommer 2014

zpqCMeb@6oxMpfGUyU_BL


Sämtliche Inhalte dieser Website, einschließlich Texte, Bilder, Grafiken, Videos und andere Werke, unterliegen dem Urheberrecht. Jegliche Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Wiedergabe dies​er Inhalte ist ohne ausdrückliche Genehmigung des Urhebers nicht gestattet.